Fieber bei Erwachsenen feststellen und senken

Erhöhte Temperatur und Fieber sind ein natürlicher Abwehrmechanismus des Körpers, der dazu dient, Krankheitserreger zu bekämpfen. Beides kann im Alltag zur großen Belastung werden. Besonders bei einer Grippe besteht dringender Handlungsbedarf. Zum Glück lässt sich gegen Fieber wirksam vorgehen. Doch ab wann hat man eigentlich Fieber und was kann man tun bei erhöhter Temperatur?

Von Dr. Christoph Theurer
11. November 2024

Alles Wichtige über Fieber auf einen Blick

  • Die Körpertemperatur liegt normalerweise zwischen 36,5 und 37,4 Grad Celsius.
  • Medikamente wie Aspirin® Plus C senken das Fieber und helfen außerdem gegen verschiedene Erkältungsbeschwerden.
  • Wadenwickel, viel Flüssigkeit und Kräutertees können zusätzlich helfen, das Fieber zu senken.
  • Steigt die Temperatur über 39 Grad Celsius, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.
Die Körpertemperatur

Ab wann und warum hat man Fieber?

Die normale Körpertemperatur liegt bei einem gesunden Menschen zwischen 36,5 und 37,4 Grad Celsius (°C). Steigt sie darüber hinaus, ist von erhöhter Temperatur beziehungsweise Fieber (Pyrexie) die Rede.

Eine erhöhte Körpertemperatur kann ein Anzeichen für verschiedene Erkrankungen sein, unter anderem ist Fieber eines der Symptome für Infektionen wie eine Grippe oder Erkältung. Dabei ist die erhöhte Körpertemperatur nicht unbedingt schlecht, sondern vielmehr ein Teil der natürlichen Immunabwehr des Menschen. Als Reaktion auf die Krankheitserreger bildet der Organismus Abwehrstoffe, darunter sogenannte Pyrogene – diese erzeugen Fieber.

Dieser Prozess hilft aus zwei Gründen gegen eine Grippe oder Erkältung:

  • Teile des Immunsystems arbeiten bei höheren Temperaturen besser.
  • Eine erhöhte Temperatur dämmt die Ausbreitung von Krankheitserregern wie Viren ein.

Allerdings ist es für den Körper in der Regel sehr belastend, wenn das Fieber auf 39 Grad Celsius oder höher steigt. Dann beansprucht es besonders das Herz-Kreislauf-System. Aus diesem Grund ist es beispielsweise im Zusammenhang mit einer Grippe ratsam, hohes Fieber zu senken.

Medizinisch lassen sich verschiedene Fieberarten oder besser: Fieberstufen unterscheiden. Ab wann erhöhte Temperatur vorliegt und ab wie viel Grad man Fieber hat, zeigt die folgende Fieber-Tabelle:

Körpertemperatur

Diagnose

36,5 bis 37,4 °Cnormale Körpertemperatur
37,5 bis 38,0 °Cerhöhte/subfebrile Temperatur
38,1 bis 38,5 °Cleichtes Fieber
38,6 bis 39,0 °Cmäßiges Fieber
39,1 bis 39,9 °Chohes Fieber
ab 40 °Csehr hohes Fieber

 

Achtung: Spätestens ab 39 Grad Fieber sollte unbedingt eine ärztliche Praxis aufgesucht werden. Ab wann Fieber gefährlich für Erwachsene ist, kann zwar individuell unterschiedlich sein, Temperaturen in dieser Höhe sind aber immer bedenklich und für den Körper belastend. Eine medizinische Abklärung und Behandlung sind daher unerlässlich.

Richtig Fieber messen: So geht’s

Die Werte beim Fiebermessen können leicht variieren, je nachdem, welche Messungsart Sie anwenden. Grundsätzlich kann die Temperatur im Po, unter der Zunge, in der Achselhöhle oder im Ohr abgenommen werden.

Am besten ist es, Fieber rektal (also im Po) zu messen, denn dort ist die Genauigkeit am größten. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  1. Schmieren Sie die Spitze des Fieberthermometers mit fetthaltiger Creme ein, so lässt es sich leichter einführen.
  2. Schalten Sie das Fieberthermometer ein.
  3. Stecken Sie die Spitze vorsichtig 1 bis 2 Zentimeter weit in den Anus.
  4. Wenn Sie den Piepton hören, ziehen Sie das Thermometer langsam wieder heraus.
  5. Lesen Sie die gemessene Körpertemperatur ab. Die Tabelle oben hilft Ihnen, die Höhe des Fiebers einzuschätzen.
  6. Säubern Sie das Fieberthermometer und Ihre Hände anschließend gründlich, damit sich keine Keime aus dem Darm verteilen.
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Bitte beachten: Unter der Zunge oder in der Achselhöhle gemessene Werte liegen meist 0,5 Grad unter der rektal bestimmten Körpertemperatur. Für das richtige Ergebnis müssen Sie also immer 0,5 hinzurechnen.

Was hilft gegen Fieber?

Die Arbeit türmt sich, die Familie braucht Aufmerksamkeit: Erkältungsbeschwerden kommen eigentlich immer ungelegen. Anstatt abzuwarten, bis das Fieber von allein sinkt, ist es empfehlenswert, regulierend auf die Körpertemperatur einzuwirken. So lassen sich die Symptome eines grippalen Infekts schneller in den Griff bekommen. Aber was können Sie gegen Fieber tun? Einige Mittel mit fiebersenkenden Eigenschaften haben sich bewährt, um die Körpertemperatur wieder herunterzuregeln und Erkältung und Fieber gleichermaßen zu lindern.

 

Fiebersenkende Mittel

Präparate aus der Apotheke haben den Vorteil, dass sie oft gegen mehrere Erkältungsbeschwerden gleichzeitig wirken. Ein erprobtes Mittel ist Aspirin® Plus C. Es wirkt Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen entgegen und trägt effektiv dazu bei, das Fieber zu senken. Neben dem schmerzstillenden und fiebersenkenden Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) enthält die Brausetablette zusätzlich Ascorbinsäure – besser bekannt als Vitamin C.

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Wer zusätzlich Schnupfen hat, kann auf Aspirin® Complex zurückgreifen. Es enthält neben Acetylsalicylsäure (ASS) den Wirkstoff Pseudoephedrin, der abschwellend auf die Schleimhäute der Nase wirkt, damit Sie wieder frei durchatmen können.

 

Fieber natürlich senken: Hausmittel

Hausmittel gegen Fieber können ergänzend zu fiebersenkenden Maßnahmen ebenfalls eine wohltuende Wirkung haben. Bewährte Hausmittel gegen Fieber – für Erwachsene und Kinder – sind unter anderem:

  • Kühle Wadenwickel: Diese senken die Körpertemperatur und können zudem Entzündungen lindern.
  • Ausreichend trinken: Besonders bei Fieber braucht der Körper genügend Flüssigkeit. Nehmen Sie für jedes Grad über 37 mindestens einen halben Liter mehr Flüssigkeit am Tag zu sich als die normalerweise empfohlenen zwei Liter. Wasser oder ungesüßte Tees eignen sich am besten.
  • Schweißtreibende oder fiebersenkende Tees: Heilpflanzen wie Mädesüßkraut, Holunder- oder Lindenblüten bringen den Körper zum Schwitzen. In der Folge sinkt die Körpertemperatur.
  • Ruhe gönnen: Schlafen Sie ausreichend und vermeiden Sie Anstrengungen, damit das Fieber nicht noch weiter ansteigt.

Das Fieber loswerden können Sie mit diesen Mitteln nicht. Dennoch helfen sie oft, sich während einer Erkältung besser zu fühlen und schneller zu genesen.

 

Wie lange dauert Fieber und wann sollten Sie zum Arzt gehen?

Fieber gehört in der Regel zu einer Grippe oder einer starken Erkältung dazu. Im Normalfall kommt der Körper damit gut zurecht und die Körpertemperatur sinkt nach wenigen Tagen wieder in den normalen Bereich. Generell hilft das Fieber dem Körper, Krankheitserreger abzuwehren, und ist nicht zwingend gefährlich. Es kann manchmal aber auch auf ernste Erkrankungen hindeuten.

Einen ärztlichen Rat sollten Sie einholen, wenn …

  • das Fieber länger als 2 Tage anhält,
  • die Temperatur über 39 Grad Celsius steigt,
  • Vorerkrankungen wie eine Herz-Kreislauf-Schwäche vorliegen,
  • es keine erkennbaren Ursachen für das Fieber gibt oder
  • zusätzliche Symptome wie Benommenheit oder sogar Bewusstlosigkeit auftreten.

Wie entsteht Fieber und welche Ursachen kann es haben?

Fieber ist meist das Symptom einer Erkrankung. Durch die erhöhte Temperatur regt der Körper das Immunsystem dazu an, Krankheitserreger zu bekämpfen. Oft lösen Infektionen das Fieber aus, es wird dann begleitet von anderen Symptomen wie Kopf- und Gliederschmerzen, Schnupfen oder Husten.

Fieber ohne weitere Symptome kann ein Warnhinweis sein, denn als Ursachen von Fieber kommen neben Erkältungskrankheiten auch Autoimmunerkrankungen, Entzündungen oder sogar Tumorerkrankungen infrage. Deutlich seltener sind Allergien auf bestimmte Medikamente für Fieber verantwortlich. Die Höhe der Körpertemperatur lässt keinen Rückschluss auf die ursächliche Erkrankung zu. Viel mehr sind bei der Ursachenforschung immer der Allgemeinzustand der Betroffenen sowie weitere bestehende Symptome entscheidend.

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Übrigens: Die Körpertemperatur wird im Gehirn, genauer gesagt im Hypothalamus, reguliert. Abhängig von inneren und äußeren Reizen wird die Körpertemperatur von hier aus erhöht oder gesenkt.