Kopfschmerzen: Ursachen, Symptome und Behandlung

Bohrend, dröhnend, stechend – Kopfschmerzen gibt es in vielerlei Ausprägungen. Doch sie alle haben gemeinsam, dass sie den Alltag von Betroffenen zur Qual machen können. Für Menschen mit besonders starken oder ständigen Kopfschmerzen ist es oft kaum möglich, ihren täglichen Aufgaben wie gewohnt nachzukommen. Erfahren Sie hier alles Wichtige über die verschiedenen Arten von Kopfschmerzen, ihre Ursachen und zugehörige Symptome und was Sie gegen Kopfschmerzen tun können.

Von Dr. Christoph Theurer
29. November 2024

Woher kommen Kopfschmerzen?

Fast jeder Mensch hatte wohl schon mal Kopfschmerzen und wir alle wissen, wie unangenehm das schnell werden kann. In Deutschland leiden rund 70 % der Menschen unter vorübergehenden oder sogar anhaltenden Kopfschmerzen. Dabei ist uns oft nicht klar, um welche Art Kopfschmerz es sich eigentlich handelt und woher er kommt. Um die passende Therapie wählen zu können, ist diese Einordnung aber mitunter sehr wichtig.

 

Kopfschmerzen erkennen

Man unterscheidet Kopfschmerzen zunächst dahin gehend, ob sie Symptom einer Kopfschmerzkrankheit sind – man spricht dann von primären Kopfschmerzen – oder von einer anderen Grunderkrankung herrühren. Diese sogenannten sekundären Kopfschmerzen können folgende Ursachen haben:

  • Verspannungen, z. B. durch eine falsche Körperhaltung
  • Fehlende Bewegung
  • Konsum von Alkohol oder Nikotin
  • Schlafmangel und starke Müdigkeit
  • Stress
  • Flüssigkeitsmangel
  • Äußere Faktoren wie Lärm, schlechte Luft oder Wetterumschwünge
  • Zähneknirschen
  • Hormonschwankungen, auch bei Periode oder Schwangerschaft
  • Verletzungen am Kopf oder der Wirbelsäule, Gehirnerschütterungen oder Schleudertraumata
  • Bluthochdruck
  • Allergien
  • Erkältungskrankheiten
  • Hirnhautentzündungen
  • Hirntumore

Die häufigsten primären Kopfschmerzkrankheiten sind Migräne, Clusterkopfschmerzen, die Trigeminusneuralgie und Kopfschmerzen vom Spannungstyp.1

 

Anzeichen von Kopfschmerzen: die Anamnese

Damit beim Besuch in der ärztlichen Praxis die richtige Diagnose gestellt werden kann, ist auch die Lokalisation, Qualität und Dauer der Schmerzen sowie die Vorgeschichte wichtig. Das heißt, Sie sollten Folgendes beantworten können:

  • Wo sind die Schmerzen? Einseitige Kopfschmerzen sind beispielsweise oft ein Anzeichen für Migräne oder Clusterkopfschmerz, Kopfschmerzen in der Stirn und dem Hinterkopf sprechen eher für den Spannungstyp.
  • Wie sind die Schmerzen? Verbreitet sind besonders stechende Kopfschmerzen, aber auch pochende, dumpfe und drückende Schmerzen kommen häufig vor.
  • Seit wann bestehen die Schmerzen? Lang anhaltende Schmerzen sind eher Grund zur Sorge als sporadische.
  • Hatten Sie derartige Schmerzen schon mal, nehmen Sie derzeit Medikamente ein und gibt es andere akute Beschwerden? Übelkeit und Kopfschmerzen beispielsweise gehen bei einer Migräne oft miteinander einher.

Meist geben diese Fragen erste, wichtige Hinweise auf die Ursache der Kopfschmerzen. Trotzdem folgt auf die mündliche Anamnese normalerweise noch eine körperliche Untersuchung. Nur in sehr seltenen Fällen, zum Beispiel beim Verdacht auf eine Tumorerkrankung, schließen sich weitere Untersuchungen wie bildgebende Verfahren oder ein EEG an.2,3

Was hilft gegen Kopfschmerzen?

Woher die Kopfschmerzen auch kommen mögen – wir wollen sie vor allem schnellstmöglich wieder loswerden. Wenn die Vermutung naheliegt, dass eine andere Erkrankung zugrunde liegt und die Kopfschmerzen nur als zusätzliches Symptom auftreten, sollte sich auch die Therapie immer nach dieser Grunderkrankung richten. Um akute Schmerzen zu lindern, können Sie aber meist auch selbst aktiv werden.

 

Was tun gegen Kopfschmerzen: Selbstmedikation als Erste Hilfe

Egal, ob Spannungskopfschmerzen, Kopfschmerzen aufgrund einer Erkältung oder Katerkopfschmerzen – nicht verschreibungspflichtige Kopfschmerztabletten sorgen bei fast allen Kopfschmerzarten für schnelle Besserung. Es gibt verschiedene Mittel gegen Kopfschmerzen. Zur ersten Wahl laut Leitlinien zählt in den meisten Fällen Acetylsalicylsäure – der Wirkstoff von Aspirin®.4

Wichtig bei der Einnahme ist vor allem, die richtige Dosierung zu beachten. Für Jugendliche ab 16 Jahren und Erwachsene, die Aspirin® bei Kopfschmerzen nehmen möchten, ist bei der Aspirin® 500 mg Tablette normalerweise eine Einmaldosis von 500 bis 1000 mg indiziert. Außerdem sollte man die Tageshöchstdosis von sechs Tabletten à 500 mg nicht überschreiten. Sofern Sie diese Hinweise beachten und keine Gegenanzeigen, wie eine Allergie auf das Mittel, vorliegen, ist Aspirin® gegen Kopfschmerzen eine gute Wahl.5

Aspirin® Produkte im Überblick

Aspirin® Tablette, Aspirin® Complex oder Aspirin® Plus C? Welches ist das richtige Produkt für mich?

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Allerdings gibt es eine grundsätzliche Einschränkung, die unbedingt zu beachten ist: Schmerzmedikamente sollte man nicht länger als drei bis vier Tage am Stück einnehmen. Denn bei Medikamentenübergebrauch drohen Kopfschmerzen, die die Schmerzmittel selbst auslösen können. Das Risiko für diesen Effekt besteht bereits ab 15 Einnahmetagen pro Monat – unabhängig von der Dosierung.6

 

Hausmittel bei Kopfschmerzen

Wer nicht direkt zu Kopfschmerztabletten greifen möchte, dem können auch Hausmittel gegen Kopfschmerzen helfen. Vielen Betroffenen tut es gut, den Kopf mit einem feuchten Tuch auf der Stirn zu kühlen. Auch Kaffee, genauer gesagt koffeinhaltige Getränke, können Schmerzen lindern. Sofern Ihnen der Geruch nicht unangenehm ist, können Sie etwas Pfefferminzöl auf den Schläfen oder der Stirn verreiben (dreimal im Abstand von je 15 Minuten) – das ätherische Öl kann als eine Art natürliches Kopfschmerzmittel wirken.

 

Weitere Tipps gegen Kopfschmerzen

Was ebenfalls gegen Kopfschmerzen hilft – ohne Tabletten – ist Prävention. Denn es gibt einiges, was Sie dafür tun können, dass Kopfschmerzen gar nicht erst entstehen. Ein gesunder Lebensstil steht dabei ganz oben auf der Liste. Wer nicht raucht, keinen oder wenig Alkohol trinkt, regelmäßig und genug schläft, ausreichend Wasser trinkt und sich sportlich betätigt, senkt dadurch das Risiko für Kopfschmerzen.7

Besonders wenn die Vermutung nahe liegt, dass die Kopfschmerzen durch Stress verursacht werden, kann eine ergänzende Psychotherapie helfen. Auch Entspannungstechniken wie Yoga und autogenes Training sind gut für den Kopf, genauso wie Bewegung an der frischen Luft oder Massagen zur Lockerung von Nacken- und Schulterverspannungen. Zur Ursachenforschung eignet sich das Führen eines Kopfschmerztagebuchs, in dem Sie festhalten, wann und unter welchen Umständen Ihre Kopfschmerzen auftreten.8

 

Besonders starke Kopfschmerzen – was tun?

Unter bestimmten Umständen ist bei Kopfschmerzen unbedingt eine Untersuchung in einer ärztlichen Praxis notwendig. Das gilt bei ungewöhnlich starken oder anfallsartigen Schmerzen ebenso, wie wenn die Beschwerden an mehr als zehn Tagen im Monat auftreten oder über 24 Stunden anhalten. Dies sind Gründe, sich auf jeden Fall untersuchen zu lassen:

  • Neurologische Ausfälle: Seh-, Gefühls- oder Sprachstörungen, aber auch plötzliche Vergesslichkeit oder Benommenheit deuten darauf hin, dass das Nervensystem in Mitleidenschaft gezogen wurde. Dasselbe gilt für Lähmungen oder Nackensteifigkeit.
  • Hohes Fieber: Haben Sie zusätzlich zu Ihren Kopfschmerzen auch Fieber über 39 °C, ohne dass ein grippaler Infekt vorhanden ist, sollten Sie die Beschwerden umgehend ärztlich abklären lassen.
  • Nach Kopfverletzungen: Sollten die Kopfschmerzen infolge einer Kopfverletzung auftreten, besteht die Möglichkeit innerer Blutungen – diese müssen unbedingt ausgeschlossen werden. In diesem Fall sollte die Untersuchung stattfinden, bevor Sie Schmerzmittel nehmen. Die blutverdünnende Wirkung vieler Schmerzmedikamente kann sonst zu Komplikationen führen.
  • Therapieresistenz: Wenn Mittel gegen Kopfschmerzen keine Wirkung zeigen und Ihr Zustand sich nicht verbessert, ist auch dies ein Grund, zu Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin zu gehen.9